Spinnen in Puchheim

Spinnen in Puchheim

Heute war ich mit den Kindern im Puchheimer PUC in einer Spinnenausstellung, nachdem wir von Oma den Tipp aus der Süddeutschen Zeitung bekommen hatten.

Eigentlich hätte ich es mir bei den reißerischen Plakaten dann ja denken können, was da auf mich zukommt. Im Nachhinein erinnern die mich stark an die Plakate der Monster Truck Shows, die in meiner Jugend durch die Orte tingelten. Wirklich gruselig war dann nämlich vor allem die lieblose Präsentation, nicht die Spinnen selbst.

Nachdem wir 20 EUR Eintritt bezahlt hatten (1 Erwachsener, 2 Kinder), kamen wir in die Halle. Neben den monotonen Mini-Terrarien stand jeweils ein DIN-A4-Zettel mit rudimentären Informationen zum jeweiligen Tier. Weitere Informationen oder eine übergeordnete Gruppierung z.B. nach Unterarten waren Fehlanzeige. Ein didaktisches Konzept war nicht erkennbar, für mich sah es aus, als stünde alles halt dort, wo gerade Platz war. Zwischendrin ein paar unbeschriftete Boxen mit irgendwelchen aufgespießten Käfern oder Schmetterlingen, ohne Beschriftung, Kontext oder Erklärung („verlängert die Reihe“). Zwischendrin Spendenboxen (Futterunterstützung wegen des „pädagogischen Auftrags“).

Am Schluss war ein liebloses Foto mit Spinne möglich (kostet 5 EUR, sonst darf man nicht). Mein spinnenbegeisterter Sohn, der extra sein “just a boy who loves spiders”-T-Shirt angezogen hatte, hat ein paarmal versucht, mit irgendwem dort ein Gespräch über Spinnen zu beginnen und wurde jedes Mal ignoriert oder abgebügelt.

Fazit: Ich glaube, für Spinnen oder Pädagogik interessiert sich da keiner, da hat man einfach nur eine neue Marktnische entdeckt. Freak Shows sind ja nicht mehr erlaubt…

Wir gehen jetzt erst mal ein Frust-Eis essen, das war schade ums Geld.

© 2024 Tobias Henöckl